RPR1
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Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben. Heute am ersten Sonntag im Juni ist Nima Asshoff bei mir. Sie haben es richtig gehört, sie heißt Nima, nicht Nina.
Warum das so ist, dass sie sich einen neuen Namen hat geben lassen, warum sie alle Zelte in Deutschland abgebrochen hat, warum sie sich einen Oldtimer-Bus gekauft und wie sie ihren neuen Freund kennengelernt hat, das alles erfahren wir bis 9. Bei diesen Geschichten hält die Welt den Atem an. RPR 1 – Mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Nima ist hier und das stimmt auch mit dem Vornamen Nima.
Ja, ganz genau, Nima. Eigentlich bist du geboren als Bretter. Ja.
Was ist das denn für ein Blick? Mensch, Nima. Und du hättest ja auch Nina dich nennen können lassen. Ja, aber das war halt nicht der Name, der mir ins Auge gesprungen ist, sondern es war Nima.
Wo kommt der her, der Name? Den habe ich in einem Buch entdeckt, das Buch heißt Mein Leben in Bhutan. Da geht es um eine Kanadierin, die nach Bhutan gezogen ist, als Lehrerin gearbeitet hat und in diesem Buch ist der Name Nima aufgetaucht. Dort war er eigentlich ein Männername, aber er hat mir so gut gefallen, dass ich dann gegoogelt habe und habe herausgefunden, auch Frauen können sich Nima nennen und dann habe ich das getan.
Ist das ohne Probleme möglich in Deutschland, sich einen neuen Vornamen geben zu lassen? Nein, natürlich nicht. Also in Deutschland sind die Dinge einfach geregelt und da nennt man sich nicht einfach um. Ich musste mir ein psychologisches Gutachten besorgen, dass mein anderer Name für mich nicht mehr tragbar ist oder mir nicht gut tut.
Ich hatte eine sehr nette Psychologin, die mich dabei unterstützt hat und dann habe ich den Antrag auf Namensänderung gestellt und es geschafft. Ich weiß nicht, wie man dich beschreiben könnte, wir machen ja Radio. Es ist eine wirklich bildhübsche Frau im besten Alter.
Das kann auch 80 sein, das kann auch 20 sein. Und man fragt eine Frau nicht, wie alt du bist, aber du bist irgendwie 40. Ich bin sogar um die 43.
Ja, siehst du, sie steht zudem. Und Nima, wovon lebst du eigentlich? Du hast ja ein ganz neues Leben jetzt aufgebildet. Von was lebst du? Genau, ich arbeite über das Internet als Texterin und ich arbeite als Coach.
Das heißt, ich unterstütze andere Leute dabei, vom Reden ins Handeln zu kommen und ihre Träume oder Ziele zu erreichen. Was hast du gelernt? Ich bin ursprünglich ausgebildete Pädagogin, habe aber direkt nach der Ausbildung in ganz anderen Bereichen gearbeitet, unter anderem bei einem Telefonkonzern als Trainerin. Und später habe ich mich dann im selbstständigen Bereich ausprobiert.
Was war der Auslöser, dass du die Heimat hinter dir gelassen hast? Eine Scheidung kam, ich war fünf Jahre verheiratet und habe mich dann scheiden lassen. Und habe dann zwei Jahre richtig gekämpft, um wieder auf die Beine zu kommen, finanziell und auch die Scheidung emotional zu verarbeiten. Irgendwann ist mir alles zu viel geworden und dann kam das Angebot, ich kann nach Katalonien ziehen.
Und das habe ich einfach aufgegriffen und habe es gemacht. Was war das denn für ein Angebot, Nima Assow nach Katalonien zu gehen? Was solltest du da tun? Da sollte ich gar nichts tun, außer wieder zu mir selber kommen. Das ist ein Bekannter meiner Mutter, damals war es ein Bekannter, der dort eine große Finca hat und der hat mich eingeladen, in einem Häuschen auf dieser Finca zu wohnen und einfach zur Ruhe zu kommen.
Da hast du dich verliebt. Ja, aber nicht in den Mann, dem die Finca gehört, sondern in den Stevie. Und habt ihr beiden dann diese Idee gebaut, wir kaufen uns einen Oldtimer-Bus? Ja, also erstmal mussten wir überhaupt zusammenfinden.
Wir hatten so eine On-Off-Fernbeziehung. Und nachdem dann klar war, okay, wir verstehen uns ganz gut und kommen auch auf engem Raum gut miteinander. Klar haben wir überlegt, wie können wir unsere Lust am Outdoor-Leben, am Klettern, an Outdoor-Aktivitäten besser in unser gesamtes Leben integrieren.
Dann ist der Gedanke entstanden, wir können ein Wohnmobil ziehen. Und aus dem Wohnmobil wurde dann letztendlich ein Oldtimer-Bus, den wir uns gekauft haben. Wie kommt man daran, so ein altes Gefährt, fast 40 Jahre alt? Wir haben es über Ebay-Kleinanzeigen gefunden.
Und dann in Deutschland gekauft, irgendwo im hohen Norden. Wir haben in Augsburg gewohnt und haben unseren Bus, der heißt Horst, in Kiel, in der Nähe von Kiel, abgeholt. Und dann die Zelte abgebrochen in Deutschland? Genau, wir haben zwei Jahre darauf hingearbeitet, auf diesen Umstieg in das Leben im Wohnmobil.
Wir sind also nicht von heute auf morgen einfach in den Bus gezogen. Haben das schon vorbereitet und dann haben wir aber den Tag X gehabt, zu dem die Wohnung gekündigt war. Und das war dann der Tag, an dem wir in den Bus gezogen und losgezogen sind.
Was ist das denn für ein Gefühl, Nima? Jetzt haben wir die Wohnung verkauft, jetzt haben wir sie aufgegeben. Man gibt viel auf. Das hat sich gar nicht nach Aufgeben angefühlt, sondern ich war vielmehr mit meinen Gedanken schon auf das ausgerichtet, was jetzt kommt.
Also da war viel Vorfreude, weil diese Wohnung ist ja auch ein Klotz am Bein. Indem ich eine Wohnung habe, muss ich mich um all das kümmern. Und das war jetzt weg.
Also jetzt war ich frei und konnte anfangen zu reisen. Und ich war total aufgeregt, wie sich das entwickeln wird. Das sind wir auch.
Gleich nach halb geht es weiter mit dir. Aufgeregt. Bei diesen Geschichten hält die Welt den Atem an.
RPR 1 – Mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Nima Assauf ist heute Abend bei mir. Sie hat sich einen neuen Vornamen geben lassen und wollte dann hinaus in die Welt.
Hat ihren Freund Steve motiviert mitzukommen. Ich glaube, der musste gar nicht mehr motiviert werden. Der wollte direkt mitmachen, oder Nima? Der Steve, der ist ein Selbstmotivator.
Das ist ein Energiebundel. Dann habt ihr diesen alten Oldtimer gut versichert, Haftpflichtmäßig, Nummernschild, ein deutsches drauf, geheftet. Und dann ging es ab.
Wo ging es denn hin zuerst? Als erstes ging es wieder nach Spanien, weil ich mich während meiner Auszeit in Katalonien unheimlich in das Land verliebt habe. Und ich wollte Zeit haben, das ganze Land zu erkunden, mehr von dem Land zu erfahren, weil es einfach faszinierend ist und wunderschön. Und dann waren wir zehn Monate direkt in Spanien.
Nur in Katalonien? Nein, in ganz Spanien. Wir haben in Katalonien angefangen, und dann ging es langsam weiter in Richtung Landesmitte und Andalusien. Jetzt braucht man ja ein bisschen Geld dafür, ein bisschen Sprit kostet das eine, Mautgebühren und was man so alles braucht, trinken, essen und so weiter.
Wie kamt ihr da dran an das Geld? Wir haben im Vorfeld Rücklagen gebildet. Wir haben also schon in Deutschland noch gearbeitet und einfach ein bisschen Ersparnisse angelegt. Und ich arbeite unterwegs aber auch als Texterin.
Da kommt auch das eine oder andere dann rein an Einnahmen. Und der Steve? Der macht im Moment noch eine Auszeit. Der wird wahrscheinlich dann Ende des Jahres wieder anfangen als Informatiker zu arbeiten übers Internet.
Das kann man alles von unterwegs? Das kann man von unterwegs. Ihr seid ja eigentlich alleine los, aber plötzlich kamen immer mehr Hunde. Ja, wir hatten ursprünglich zwei alte Hunde an Bord, zwei Hundesenioren.
Und in Griechenland, als wir jetzt dieses Jahr in Griechenland waren, ist ein dritter eingezogen. Jetzt haben wir drei Hunde. Wie zieht man ein als Hund? Das war eine ganz schöne linke Tour von dem Hund.
Es war nämlich Heiligabend und wir waren so ein bisschen sentimental eingestimmt. Heiligabend, auch wenn es draußen 20 Grad hat. Und dann ist dieser Hund aufgetaucht und einfach zu uns in den Bus gesprungen und sah halt auch super niedlich aus.
Und zehn Minuten später lag sie beim Steve im Bett und ist tief und fest eingeschlafen. Und dann haben wir gesagt, okay, lassen wir sie schlafen. Es ist Heiligabend.
Und am nächsten Morgen haben wir sie dann wieder rausgesetzt. Und eine Stunde später stand sie wieder vor ihrem Bus mit ihrer Freundin. Und dann haben wir gesagt, jetzt können wir nicht alle Hunde aufnehmen, aber die eine darf halt bleiben.
Und jetzt haben wir halt Hund Nummer drei. Nima Assow, als ihr Katalodien abgebrochen hattet, nach zehn Monaten seid ihr ja wieder zurück. Und dann kommt man in Deutschland wieder an.
Was sind denn da für Gefühle in einem drin? Direkt schon wieder dieses Fernweh oder jetzt lass uns mal durchatmen? Also Deutschland und durchatmen ist für mich ein Widerspruch in sich inzwischen. In Deutschland empfinde ich alles als sehr geregelt, auch als sehr eng. Hier gibt es unglaublich viele Menschen auf sehr wenig Raum.
Mir fehlen die Rückzugsmöglichkeiten. Deswegen habe ich hier wenig Möglichkeiten durchzuatmen. Und das Ergebnis von den ersten vier Wochen in Deutschland war, dass ich eine Erkältung hatte, als wir wieder weggefahren sind.
Also ich hatte im übertragenen Sinne die Nase voll. Das war schon eine Umstellung, nach so einer langen Zeit im Süden wieder nach Deutschland zu kommen. Wie hält man den Kontakt zu Freunden? Du hast ja sicher eine Freundin oder einen Freund auch in Deutschland, unabhängig von Steve.
Ja, habe ich. Wie hält man den Kontakt da? Man sieht sich doch nie. Also es gibt Telefon, es gibt Internet, es gibt Skype und es gibt auch Flugzeuge.
Also wir haben auch Freunde, die uns in Spanien oder wo auch immer wir sind, besuchen kommen. Teilweise auch mit dem Auto. Also nie alleine? Nee.
Auch ein schönes Gefühl, gell? Also es ist ein schönes Gefühl, auf die Leute zurückgreifen zu können, wobei ich auch gerne alleine bin. Also es fehlt mir nicht, dass ich dauernd Leute um mich rum habe. Und das ergibt sich ja in diesem Oldtimer-Bus, gell? Da kann man ja, wunderschöner Rückzugsort.
Hat man da eigentlich auch schon mal, wenn man in diesem Bus schläft, wo einer an die Tür klopft? Ja, das hatten wir zum Beispiel in Andalusien. Da standen wir komplett alleine an einem See und abends kam dann plötzlich irgendein Mann mit einer Taschenlampe auf uns zu und wir dachten schon, um Gottes Willen, der will jetzt irgendwie sagen, wir dürfen hier nicht stehen oder was auch immer. Und es hat sich dann herausgestellt, dass das ein Mann ist aus der Sahara, der in Andalusien als Hilfsarbeiter arbeitet und er wollte einfach nur fragen, ob es uns gut geht, ob wir irgendwas brauchen.
Und dann haben wir ihn in den Bus eingeladen, mit ihm gesprochen, das war der Ali. Und am nächsten Morgen hat er uns dann ganz früh geweckt, ich glaube um halb sieben vor seiner Arbeit und uns zu sich in den Wohnwagen eingeladen, uns Frühstück gemacht und bewirtet. Und dann haben wir ein paar nette Tage mit ihm verbracht.
Ah, du bist schon eine Weltenbürgerin, meine liebe Nima. Gleich nach acht gehen wir nach Griechenland, denn da sagtest du fantastisch, warum du dieses Wort so blumig beschrieben hast im Vorgespräch, das erfahren wir gleich. Nima Aßhoff ist heute Abend bei mir in mein Abenteuer.
Man kann ihr Leben beschreiben unter dem Motto Reisen und Arbeiten im Oldtimerbus. Gleich reisen wir mit diesem 37 Jahre alten Gefährt nach Griechenland. Nima, ich habe es eben schon erzählt, Leben, Reisen und Arbeiten im Oldtimerbus, das ist ja euer Zuhause.
Auch wenn ihr nach Deutschland zurückkommt, du und Steve, habt ihr keine Wohnung hier, gell? Wir haben keine Wohnung mehr, nee. Der Bus ist unser Zuhause. Und wenn die Dusche mal nicht geht? Also Wasser gibt es immer irgendwo.
Und die Toilette mal nicht geht? Die ist uns schon kaputt gegangen. Dann müssen wir halt in die Natur gehen. Geht auch.
Jetzt reisen wir nach Griechenland mit eben diesem Bus. Was trieb euch dorthin? Bekannte, Verwandte oder nur die Sehnsucht? Es war die Lust, Neues zu entdecken. Der ursprüngliche Antrieb kam sogar von Stevie aus, der gesagt hat, er möchte nicht immer nur nach Spanien oder schon wieder das Folgejahr nach Spanien.
Er möchte gern auch mal was anderes sehen, die Balkanstaaten. Und dann haben wir gesagt, okay, wir fangen in Griechenland an und arbeiten uns dann die restlichen Balkanstaaten hoch. Letztendlich war es aber in Griechenland so schön, dass wir elf Monate da waren.
Warum sagst du, da ist es so schön, dass wir da elf Monate blieben? Was ist denn da das Schöne? Es ist doch oft heiß. Es sind dann nur karge Steine da, alles verdorrt. Was ist denn da schön? Nee, Griechenland ist einfach ein Traum.
Also wir waren sechs Monate auf dem Peloponnes zum Klettern. Es gibt also unglaublich viele Bergregionen, die ganz nah am Meer liegen. Teilweise kann man am Meer klettern.
Vom Peloponnes sind wir dann später hochgefahren, in den Epirus nach Nordgriechenland. Und da liegt laut Guinness-Buch der Rekorde die tiefste Schlucht, ich glaube der Welt sogar, die Vikors-Schlucht. Und das ist beeindruckend.
Da geht es tausend Meter vor einem senkrecht runter und es ist kein Tourist da. Man hat diesen faszinierenden Ort komplett für sich alleine. Und Griechenland wird natürlich auch besonders durch die Menschen.
Die sind einfach fabelhaft. Und diese Schlucht habt ihr aber nicht bestiegen? Nee, wir sind dahin gewandert und haben uns die dann von oben angeguckt und sind einen Wanderweg mal runtergelaufen und standen dann unten in der Schlucht drin. Aber zum Wandern, um durch die Schlucht durchzulaufen, war es uns einfach zu warm.
Ich habe ja Höhenangst. Wenn ich allein schon denke, tausend Meter nach unten senkrecht schauend. Gott, lass uns ein paar Takte Musik spielen.
Bei diesen Geschichten hält die Welt den Atem an. RPR 1. Mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Nun kann ja allerhand passieren, wenn man unterwegs ist.
Zum Beispiel hat sich Steve Herrmann den Arm gebrochen. Dann bricht doch erstmal die ganze Reiseplanung zusammen. Nee, weil wir haben keine Planung.
Da konnte nicht so viel zusammenbrechen. Wir lassen uns meistens relativ spontan treiben. Und wenn er sich den Arm bricht, dann bricht er sich den Arm.
Das hat halt bedeutet, wir müssen jetzt ein paar Wochen länger an dem gleichen Ort bleiben, damit er das beim Krankenhaus kontrollieren kann. Aber das Fahren habe ich übernommen. Wir mussten den Alltag halt einfach ein bisschen umorganisieren.
Aber es war nicht weiter tragisch. Männer sind ja dann manchmal so Jammerlappen. Die sind ja ein bisschen wehleidig.
Und warst du dann der starke Teil da drin? Jetzt komm, stell dich nicht so an, lass weitermachen. Oder wie ist das bei euch? Nee, Stevie hat schon einen ziemlich starken Willen. Und er hat sich auch von Anfang an vorgestellt, mental, wie sein Arm jetzt wieder verheilt.
Und nach drei Wochen war tatsächlich auf dem Röntgenbild kaum noch zu sehen, dass der gebrochen war. Also der hat schon einen sehr starken Willen. Und von Jammern war da wenig zu spüren.
Du hast ihm keine Chance gelassen. Da ist keine Zeit zum Jammern. Stell dich nicht so an.
Das Auto hat öfters sicher auch technische Schwierigkeiten gehabt. So ein altes Auto hat es nun mal. Genau, der ist 37 Jahre alt, der gute Horst.
Und in Griechenland sind uns mal die Bremsen kaputt gegangen. Dann hat sich der Beifahrersitz aus der Verankerung gelöst. Das Standgas ließ sich plötzlich nicht mehr regulieren.
Also da kommen schon immer mal so Kleinigkeiten zusammen, die das ganze Leben dann im Bus spannend machen. Gleich nachhalb erfahren wir, was passiert, wenn ein Grieche sagt, dieser Typ da hat mich mit dem Messer attackiert und ruft die Polizei. Gleich mehr davon.
Nima Assow, gibt es eigentlich auch eine Internetseite von dir, wo man mehr über deine Coaching, Trainings, Blogaktivitäten erfahren kann? Ja, und zwar auf www.abenteuer-unterwegs.de Das ist eine gute Seite. Ja, super. Da weißt du, wie die Worte geschrieben werden.
abenteuer-unterwegs.de Da gibt es mehr von dir. Da gibt es alles über mich. Da kann ich buchen, wenn du mal da bist.
Machst du Coach auf die Ferne auch? Ja, überwiegend sogar, über Skype oder über E-Mail. Das funktioniert auch super, weil das alles Themen sind, die sich auch in der Art und Weise coachen lassen. Was lernt man dann bei dir beim Coachen? Seinen Arsch hochzukriegen und vom Jammern ins Tun zu kommen.
Wie machst du das? Indem ich die Leute schon mit provokanten Fragen wachrüttel, aber auch Wege aufzeige, wie sie die ersten kleinen Schritte machen können, um wirklich raus aus dieser Gedankenspirale zu kommen und die ersten Erfolgserlebnisse zu sammeln. Was sind denn so provokante Fragen? Also es gibt keine pauschal provokanten Fragen, die ich jetzt so aus dem Ärmel schütteln könnte, weil die müssen zur jeweiligen Person auch passen. Und für manche Personen ist provokant auch nicht das passende Mittel, um sie wach zu rütteln.
Für manche ist das dann eher verletzend. Also mehr auf deiner Webseite. Genau.
Jetzt kommen wir zu dem Moment, wo ein Grieche sagt, dein Freund hätte ihn attackiert mit dem Messer. Ja. Das ist ja furchtbar.
Im Nachhinein ist es lustig, aber damals war es überraschend. Was war passiert? Wir haben freigestanden an einem Strand in Griechenland. Da haben wir fünf Tage gestanden, weil wir direkt dort auch klettern waren.
Und abends hat Stevie gerade die Hunde gefüttert, als auf einmal die Polizei kam und ihn aufgefordert hat oder uns doch gebeten hat, den Strand zu verlassen, weil dort ein Mann rumlaufen würde mit einem Messer. Und wir waren dann ein bisschen irritiert, weil wir uns da nie unsicher gefühlt haben. Und während wir mit der Polizei gesprochen haben, hält ein Grieche neben uns an und zeigt ganz aufgeregt auf Stevie.
Und dann haben wir mitbekommen, dass er behauptet hat, Stevie sei der Mann, der an diesem Strand mit dem Messer rumgelaufen wäre und ihn attackiert hätte. Wie es ausging, erfahren wir gleich. Das war doch ein Schock für euch, Nima Assow, als der Mann sagte in Griechenland, dieser Mann, dein Lebensgefährte, Steve, ist mit dem Messer auf mich zugegangen oder attackiert Leute und die Polizei steht daneben.
Und wie deeskalierte das denn? Ich glaube, Stevie und ich sind beide grundsätzlich sehr tiefenentspannt. Wir lassen uns jetzt nicht so schnell aus der Ruhe bringen, nur weil jemand da so eine Geschichte erzählt. Und das hat auch die Polizei gemerkt, dass wir weiterhin sehr freundlich waren, sehr kooperativ.
Wir haben sofort unsere Personalausweise geholt. Wir haben uns einfach überhaupt nicht stressen lassen. Und wenn wir was zu verbergen gehabt hätten, dann hätten wir uns vermutlich anders verhalten.
Und dadurch, dass wir weiterhin so freundlich waren, hat die Polizei dann auch schnell gesagt, nee, nee, das passt schon. Packt mal eure Sachen und fahrt. Wie lange wart ihr in Griechenland gesamt? Elf Monate.
War das eine gewonnene Zeit in deinem Leben? Auf jeden Fall. Das war mit die schönste bisher. Wie blickst du auf dein Leben? Du hast eben selbst gesagt, du bist 43.
Wie siehst du dein Leben für die Zukunft? War das provokant jetzt? Nee, gar nicht. Ich gucke nur so selten in die Zukunft. Ich lebe eher für den Moment.
Und ich schaue immer wieder, ob das, was ich jetzt gerade mache, sich stimmig anfühlt. Deswegen weise ich auch nie auf die Frage zu antworten, ob ich in fünf Jahren immer noch in einem Oldtimer-Bus lebe. Das kann ich einfach nicht sagen.
Ich hoffe, dass ich mir weiterhin treu bleibe, auch in der Zukunft. Und dein nächstes Ziel? Bezüglich der Reise? Ja. Wir fahren jetzt nach Nordspanien und dann Portugal und Marokko.
Wie lange werdet ihr unterwegs sein? Mindestens wieder ein Jahr. Ach, so denkt man. Mindestens.
Könnten auch zwei werden. Es könnten auch zwei werden. Bisher waren wir jedes Mal nach einem Jahr wieder in Deutschland, um auch den Bus checken zu lassen.
Aber wir überlegen, ob wir nächstes Jahr einfach im Ausland bleiben. Das war wunderbar mit dir, Nima Asov. Also vielen Dank, dass du uns hast teilnehmen lassen an deiner wunderbaren Geschichte mit dem Oldtimer-Bus Europa entdecken.
Danke, dass du da warst. Danke, dass ich da sein durfte.
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