RPR1
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.)
Einen schönen guten Abend heute am Tag der Bundestagswahl. Das ist ja auch ein Abenteuer für sich, würde ich sagen. Die Wahllokale sind mittlerweile geschlossen.
Jetzt geht es hier bei mir mit dem nächsten Abenteuer weiter. Das offizielle Wahlergebnis, das dauert ja eh jetzt noch ein paar Stunden. Wir haben Stephan Staats in mein Abenteuer.
Staats wie Staatsgeheimnis und passenderweise hat er auch ein Buch geschrieben. Das heißt Staatsgeheimnisse. Vor allen Dingen nimmt er uns mit auf die schönsten Yachten dieser Welt.
Er war bei den Schönen und bei den Reichen. Und heute sitzt er bei mir im Studio. Naja, mindestens bei den Schönen.
RPA 1 – Mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Stephan, schön, dass du heute Abend da bist. Es geht dir gut, wie ich sehe.
Aber du hast dich im Fernsehen mal geoutet. Ich glaube, das war bei dem Grill den Henssler. Oder irgendeine Kochshow habe ich das gesehen.
Dass du mal obdachlos warst. Endlich so wie der Michael Hirte, der Mundharmonikaspieler und spätere Supertalentgewinner. Hast du auch mal auf der Straße gelebt? Ja, hallo Rainer, hallo.
Das ist wahr. Mit 17 war ich mal obdachlos vor sechs Monaten. Auf eigene Initiative kann man ruhig sagen.
Weil das damals zu Hause nicht so geklappt hat, wie Vater und ich mir das vorstellten. Und das war damals die beste Lösung. Und hat mir in der Entwicklung des weiteren Lebens auch nicht unbedingt geschadet, darf ich sagen.
Obwohl du ja, als du knapp 30 warst, nochmals obdachlos warst. Das ist richtig. Also nicht ganz so extrem.
Das waren damals nur vier Wochen. Eigentlich war das viel extremer. Weil ich damals ein junger Mensch war zur Obdachlosigkeit.
Da hatte ich zumindest meine Lehre noch, wo ich eben zu essen hatte und auch eine Dusche hatte. Aber in Südfrankreich damals mit Ende 20 war ich wirklich völlig auf mich alleine gestellt. Und habe mich also aus Mülltonnen ernährt und gebettelt auch.
Wirklich wie man so das Klischee kennt? Ich war halt unheimlich gut. Also ich sah halt nicht aus wie der typische Glouchar. Aber wenn du nichts hast, dann hast du nichts.
Und klauen war keine Alternative. Du siehst so ein bisschen aus, als wenn ich mir den Bruce Willis 20 Jahre jünger vorstelle. So in etwa hast du so ein bisschen diese... Die Hörer sehen dich ja nicht.
Die hören ja nur deine Sprache, die ja sehr sympathisch rüberkommt. Deine Liebe entstand ja irgendwann zum Kochen. Wodurch eigentlich? War das immer so dein Traumberuf, Koch zu sein? Ja, schon sehr früh.
Meine Mutter war eine großartige Hausmannsköchin halt. Französischer Abstammung mit 13 Geschwistern, also im Gesamten 14. Dadurch hatten wir, als ich ein junger Mensch war, sehr viele Familienfeiern.
Sowohl in Frankreich wie auch in Deutschland. Und da wurde immer gekocht. Und da war ich natürlich immer dabei.
In erster Linie zum Schnibbeln. Also zum Thai-Klauen, zum Quiche Lorraine. Immer noch einer meiner großen Favoriten.
Dass ich eben den Speck, den vorgebratenen da schnibbeln konnte. Und ich wusste doch schon sehr früh, dass ich eben mit Essen irgendwas zu tun... Bevor ich überhaupt wusste, dass es den Beruf eben als Lehrberuf gab. Dass ich irgendwann mal was mit Essen machen werde.
Dann sind wir mal gespannt. Du führst uns nämlich gleich auf eine der schönsten Yachten unserer Erde. Wie kommt man denn auf eine Yacht? Nicht auf eine Yacht in dem Sinne mit J-A-G-T, sondern auf eine mit Y. Entweder als Pirat, einfach kapern.
Oder halt... Ich wollte ja ganz früh... Ich erzähle das gerne. Ich wollte früher Pirat werden. Ich habe gedacht, das ist ein Beruf.
Durch den roten Corsaren, als ich ein junger Mensch war. Und das hat also viel damit zu tun, warum ich zur See fahren wollte. Ich hatte früher ein Kartenspiel, wo die Gorch Fock dabei war.
Unter anderem. Ich wusste auch, dass ich nie der Marine beitreten werde, weil ich mit aufgezwungener Autorität schon als junger Mensch ein Problem hatte. Also musste ich einen anderen Weg finden.
Und nachdem ich dann Koch geworden bin, ich wusste sehr früh, dass man auch auf See kochen kann. Dann habe ich dann irgendwann mich weiter erkundigt, witzige Leute kennengelernt, gute Leute getroffen, die mich dann eben auch in die richtige Richtung gewiesen haben. Und so kam ich dann irgendwann nach Südfrankreich.
Nach Antib, in der Nähe von Nizza. Und ja... The rest is history. Ja, die History... Ich schreibe da aber auch die Zukunft.
Denn du warst ja auf einer Yacht, eines der reichsten Männer unserer Erde, auf einer 120 Meter Yacht. Wie stellt man sich dieses Gerät dann vor? Also wir dürfen ja heute, das sollten wir noch sagen, keinen Namen nennen, weil das musst du vertraglich ja auch immer unterzeichnen. Aber man kann ja immer erahnen, wem so eine Yacht dann gehört.
Wie ist sie ausgestattet? Ich vergleiche das Yachten immer mit einem Caravan. Das sind ja eigentlich nichts anderes als Wohnwegen oder Wohnmobile, die zur See fahren. Und dementsprechend kann man sich das vorstellen.
Das sind sehr exquisite Großraumschiffe. Mit allen möglichen... Wieso Kabinen haben die denn? Wo man drin schlafen kann? Das kommt drauf an. Also wie gesagt, die größte Yacht, auf der ich war, war 160 Meter.
Und da hatten wir also 70 Angestellte. Sprich, du hast also im Minimum von 40 Kabinen für die Crew alleine. Und dann für Gäste, das liegt im Raum zwischen 18 bis 25 in der Größenordnung.
Und du kochst dann? Hast du einen Chef oder bist du selbst Chef? Also in der Küche, zu Anfang natürlich nicht. Ich habe mich auch hochgearbeitet als Crewkoch oder als stellvertretender Küchenchef. Und dann später als Küchenchef.
Bei diesen Geschichten hält die Welt den Atem an. Mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Wenn man auf solch einer großen Yacht auf der Welt unterwegs ist, bei einem der reichsten Männer dieser Erde, dann kommen einem natürlich auch die prominentesten Menschen dieser Erde unter.
Und ein Koch wird ja immer irgendwo zu einem Dialog herbeigerufen. Du kennst ja auch die weltbekanntesten Regisseure. Sind die mit Allüren ausgestattet? Oder wenn man sich da mal unterhält von Mann zu Mann, ist es so, als wenn wir beide uns unterhalten? Ja, ganz genau so.
Also ich habe das nie erlebt, dass mir irgendjemand zur Spürung gegeben hat, dass er was Besseres ist, in keinster Form. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Koch einen anderen Stellenwert habe, ohne das jetzt so zu meinen, dass ich mir darauf einen einbilde. Aber da muss ein gewisses Vertrauensverhältnis existieren.
Weil alles, was ich diesen Menschen zu essen gebe, geht durch dessen Körper und kommt dann irgendwann wieder raus. Und das muss natürlich schmecken, gesund sein und nicht giftig. Und daher hat man dann ein Vertrauensverhältnis.
Als zwischen 10 und 25-Jähriger hast du sämtliche Hollywood-Filme gesehen und jetzt ist dieser Regisseur einer der bekanntesten dieser Erde, sitzt neben dir. Was ist das für ein Gefühl? Am Anfang natürlich aufregend. Die ersten paar Jahre in der Industrie waren natürlich extrem aufregend, weil man den ganzen Gesicht da sieht.
Mich hat immer wieder überrascht, wie um einiges kleiner die Menschen sind. Man kennt sie halt von der großen Leinwand. Aber ansonsten, das sind Leute wie du und ich.
Die meisten super sympathisch. Ich kann da kein schlechtes Wort drüber verlieren. Ja, manchmal kommt aber auch eine Machete an den Hals.
Das gibt ja diese berühmte Geschichte im Palma. Ja gut, das war natürlich aus Jux und Dollerei, aus Spaßes Ernst geworden. Ich habe auch mal so kleine Witzchen gemacht.
Die meistgestellte Frage in der Küche ist, was gibt es zu essen? Und wenn du die irgendwie 150 Mal gehört hast, innerhalb einer Woche reicht es dann. Und dann habe ich mir irgendwann mal so einen Trick einfallen lassen, dass ich mit meinem Messer auf Leute losgehe, im letzten Moment die Klinge umdrehen und so tun, als wenn ich deren Arme abschneide. Da kann man sich darüber streiten, ob das jetzt witzig ist oder nicht.
Und dann irgendwann hat das jemand umgekehrt und hat das bei mir mit einer Machete gemacht. Und hatte mir die allerdings an den Hals angesetzt und hatte vergessen, auf der Rückseite seiner Machete war, muss man sich vorstellen, wie ein Brotmesser von der Schneide ja unten am Griff. Und ja, damit wurde mir dann hier oben in den Hals geschnitten.
Ganz knapp an der Hauptschleife war er vorbei. Hat geblutet wie? Ja, ich habe also richtig, darf man Schwein sagen, ich habe richtig Schwein gehabt. Und kamst ins Krankenhaus? Ja.
So einen Spaß machst du aber auch nicht nochmal. Nicht in der Form, nein. Und der auch nicht.
Du bist mit einem Helikopter geflogen worden, nur um Brokkoli-Röschen zu holen. Gibt es das wirklich, von einer Yacht mit einem Helikopter auf einen Markt zu fliegen? Ja, also nicht direkt auf den Markt, sondern halt erstmal in den Hafen. Oder wenn das Marktgebäude eine Helikoptermöglichkeit hat, das funktioniert.
Also es ist auch nicht das erste und einzige Mal gewesen. Nur das eine Mal war ein bisschen kurios, weil ich brauchte nur Brokkoli-Röschen. Oder wir nennen ihn Brokkolini.
Die waren damals sehr en vogue. Das Menü war seit Wochen, Monaten geplant. Und da gab es also keinen Weg drumherum.
Die eigene Skatin hatte sich das gewünscht. Da werden Menüs und Einladungen verschickt, Monate im Voraus. Und dann geht das nicht, dass das nicht vor Ort ist.
Die See war damals extrem rau. Also die Option, eines Ballbootes zu Wasser zu lassen, gab es nicht. Wir waren sehr weit vor der Küste Cannes auf Anker, weil die Yacht so groß ist oder war, dass wir eben nicht in den Hafen einlaufen konnten.
Und ein Helikopter flog eh Richtung Flughafen. Da wurde ich halt zwischendurch abgesetzt und dann später wieder zurückgeflogen. Das ist ja unglaublich.
Es gibt auch Kaviar für 70.000 Euro. Wo wird der gelagert? Also wenn er dann bei mir ist, wird er überall gelagert. Der Almas-Kaviar kommt aus dem Kaspischen Meer zwischen Russland und Iran.
Und von diesem Kaviar werden jedes Jahr nur ca. 12-20 Kilo produziert. Also weltweit.
Dadurch ist der halt sehr selten. Der wird zusätzlich noch in 24-karätige Golddosen gepackt. Und somit kommt der Kilopreis, das war 2007 glaube ich, da war der Marktpreis 35.000 Euro pro Kilo.
Und mein Stress war dann eben, weil wir gesagt hatten, wir hatten 50-55 Crew an Bord. Und das ist wie überall, Kühlschrank plündern gehört dazu. Tja, und dann hat er sich den Schlüssel unter sein Bett gelegt, wie er meinte.
Und plötzlich war der Schlüssel weg. Was dann passierte und was mit dem Kaviar los war, das erfahrt ihr gleich nach neun. Wir gehen in die zweite Stunde in mein Abenteuer.
Und Sie kennen natürlich alle die guten Kochshows im Fernsehen. Aber ich habe einen der besten Yachtköche, die es im deutschsprachigen Raum gibt, heute Abend zu Gast. Er kennt die Welt.
Er hat um die 100 Länder schon erlebt. Und tausende von Prominenten und sogenannten Prominenten. Seine Geschichten erfahrt ihr noch bis 10.
LPR 1, mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Stefan, wir waren eben stehen geblieben. Es liegt im Kühlschrank Kaviar für 70.000 Euro auf einer Yacht.
Gäste sind da und du hattest Angst, dass er geklaut wird von einem dieser 40, 50 Crewmitgliedern. Legst den Schlüssel irgendwo hin und der Schlüssel war weg. Ja, also der Grund, warum ich so einen Druck hatte, war, weil das waren eigentlich die Golddosen.
Der Kaviar an sich, wenn der weggekommen wäre, wäre natürlich tragisch gewesen. Aber ich habe die ganze Zeit die Golddosen im Kopf gehabt. Der Leibwächter des Ereignisses hatte mir die Dosen persönlich überreicht und sagte, ich sollte also wirklich darauf achten wie auf meinen Augapfel.
Und das habe ich dann auch sehr ernst genommen. Und hatte dann natürlich immer die Kühlräume und Lagemöglichkeiten abgeschlossen und hatte den Schlüssel immer an mir. Und dann auch nachts, wenn ich einmal so zwei, drei Stunden Schlaf bekommen habe, habe ich den Schlüssel immer unter mein Kopfkissen gelegt.
Und dann irgendwann, also der Kaviar hat mich im Traum verfolgt. Ich bin dann irgendwann mal nachts wach geworden und dann aus Reflex unter das Kopfkissen gepackt und der Schlüssel war weg. Und dementsprechend war ich hellwach direkt und die Panik fing an.
Und ich habe mich schnell angezogen, bin hoch in die Küche gerannt, habe Licht gesehen, mache die Tür auf und da stand der vor mir, der Eigner. Und suchte nach dem Kaviar. Und dann habe ich perplex, wie ich war, in meine Hosentasche gegriffen und da war der Schlüssel.
Also ich habe mich selbst verrückt gemacht, das kann man gar nicht anders sagen. Ich habe mich da völlig fickrig gemacht. Aber so wie man schnell angeheuert wird, ist man auch schnell wieder vorm Schiff.
Also angeheuert wird man auch gar nicht so schnell. Das dauert also zum Teil Monate bis es geprüft ist. Je nachdem für wen du arbeitest.
Wenn du jetzt auf einer 35 Meter Yacht arbeitest für Frau Müller aus irgendwo, die halt durch Glück schon ein bisschen Geld gemacht hat, dann ist das nicht so aufwendig. Aber wenn du auf den ganz ganz großen Yachten arbeitest, also wo du von der Prominenz redest, die sich zurückzieht oder die es zum Teil auch gar nicht in der Öffentlichkeit gibt, da wirst du über Monate ausgekundschaftet. Also die wissen mehr über mich als ich weiß zum Teil.
Hintergründe, polizeiliche Führungszeugnisse, ob ich irgendwelche Verbindungen zu irgendwelchen Geheimdiensten habe oder sonstiges. Und wie auch immer, das kann an Monaten dauern. Und ich habe es aber auch schon gesagt, da wurde ich angestellt und eine Woche später wurde ich gefeuert.
Das geht auch schnell. Ja, ja natürlich. Gibt es eigentlich Agenturen, die dich aufs Schiff bringen? Ja, so lief das am Anfang.
Als ich dann, wie gesagt, in Antib, in Südfrankreich oder in Palma de Mallorca gibt es Agenturen. Dann in Southampton in England, Fort Lauderdale in Florida sind so die Standorte für die Agenturen. Vieles läuft heutzutage über das Internet, über Portale, Social Networking.
Und ich bin jetzt so lange dabei, seit knapp dreizehneinhalb Jahren, dass ich eben durch Verbindungen die Jobs so kriege, also Connections. Man kann ja sehr schnell verwöhnt werden, wenn man solch ein Leben auf einer Yacht lebt. Er ist ja ein ganz normaler geblieben, der Stefan.
Das kann ich ja nun mal sagen, weil ich ihn jetzt längere Zeit kenne durch diese ganzen Gespräche zu dieser Sendung. Aber es gab dann auch so einen kleinen Jungen, einen Siebenjährigen, der wird es im Leben auch nicht so einfach haben. Ja, das höre ich öfters, aber das weiß ich gar nicht.
Ich kann nur rückblickend sagen, ich möchte nicht so aufwachsen. Und ich bin froh, dass ich nicht so aufgewachsen bin, weil ich mir denke, dass die Wertschätzung, die ich heute im Leben habe, eine ganz andere ist als dieser junge Mann, der mittlerweile auch, keine Ahnung, ein Teenager sein müsste. Was war dem passiert? Er war halt inoffiziell offiziell der Eigner der Yacht, damals eine 80-Meter-Yacht, die auch seinen Namen trug.
Wir hatten also konstant 42 Eiscreme- und Sorbet-Sorten an Bord, die immer da sein mussten. Also wir hatten mehr oder weniger einen Eiscreme-Parlor für den jungen Mann. Und da gab es jeden Tag zur Lunchzeit sechs individuell gechillte Martini-Gläser.
Wir haben also extra Kühlraummöglichkeiten anfertigen lassen in der Galley, in der Kombüse, damit eben die Gläser da reinpassten. Das Eis und das Sorbet war separat aufgehoben. Und dann wurden die halt mit einer kleinen Serviette, wie man das aus einem feinen Restaurant kennt, auf ein kleines Serviertellerchen gestellt mit dem Logo von seinem Namen drauf.
Und da wurde dann jeweils eine Kugel eingesetzt. Und das waren immer sechs Gläser zur Lunchzeit. Und er war halt spezifisch.
Er hat, damals war er sieben Jahre alt, mehr Ahnung gehabt als die meisten Küche, die ich kenne, mit denen ich über die Jahre gearbeitet habe. Also er war halt sehr vasiert. Man darf nicht vergessen, dass solche Familien oftmals mehr als einen Koch haben.
Also ich habe in Brigaden von zehn Küchen für eine Familie gearbeitet, die halt auf der ganzen Welt verteilt leben oder arbeiten. Wie viele Länder hast du eigentlich erlebt? Angereist 91. Nicht komplett natürlich.
Bereist die Küstengebiete überwiegend, wenn ich die Zeit habe. Oder auch nicht. Und dann lasse ich mich halt feuern.
Und dann mähte ich mir ein Wohnmobil. Wenn es mir wirklich irgendwo gut gefallen hat, jetzt wie Skandinavien als Beispiel, dann verbringe ich auch mal vier Monate am Stück da. Und danach suche ich mir einen Job, wenn ich Kohle will.
Und sonst, als Koch hat man viel Urlaub? Auf dem Schiff? Nee, aber das ist ja nicht nur ums Schiff. Also die Köche haben ja eigentlich nie Urlaub. Koch ist kein Beruf, Koch ist ein Lebensstil.
Und das ist eine ganz bewusste Entscheidung, die man treffen muss. Und Freizeit gibt es in dem Beruf nicht. Bei diesen Geschichten hält die Welt den Atem an.
RPR 1, mein Abenteuer mit Rainer Meutsch. Du hast ein Buch geschrieben, Stefan. Was ist der Inhalt des Buches? Es hat ja einen sehr tragenden Namen, Staatsgeheimnisse.
Was ist der Inhalt? Staatsgeheimnisse sind, wie der Name schon sagt, die Geheimnisse des Herrn Staats. Das bist du? Das bin ich. Mein Name ist Stefan Staats.
Viele Leute denken und hoffen natürlich, dass ich aus dem Mähkästchen plaudere von den sogenannten Reichen und Schönen. Wobei ich sagen muss, die Reichen sind nicht alle so schön. Aber das tue ich halt nicht.
Staatsgeheimnisse ist vielmehr meine Erfahrung über die Jahre. Die Entwicklung, die Höhen und Tiefen, die Ängste, die Stürme, die Küche, die kollegialen Konflikte. Also alles, was man sich vorstellen kann, was auf so einem Schiff passiert.
Und eben auch die Sachen, die man sich nicht vorstellen kann. Das ist eben das wilde Abenteuer. Und Rezepte? Ach so, ja, die habe ich fast vergessen.
Rezepte gibt es natürlich. Auch 120. Thema mediterrane See.
Wir nehmen alle 26 Länder, die an der Küste der mediterranen See anliegen, unter die Lupe. Ich nenne das gerne so ein Puzzle. Da sind keine nur Tellergerichte drin.
Ich gebe euch die Balsamico-Reduktion, das Beef Tartare, die Quiche. Ich würde gerne Leute ein bisschen inspirieren und motivieren, sich selbst Menüs daraus zu schreiben. Es ist auch nicht aufgeteilt in Frucht, Speise, Hauptkang, Dessert, sondern vielmehr nach Ländern.
Und wie man weiß, wenn man die mediterrane Küche ein bisschen kennt, das Fladenbrot wiederholt sich überall. Der Halloumi wiederholt sich in verschiedenen Regionen. Joghurt ist immer ein großer Bestandteil.
Mix and Match. Auch so ein bisschen eine Völkerverständigung am Teller. Staatsgeheimnisse.
Schaut einfach mal rein, das Buch von Stefan Staats. RPA 1, mein Abenteuer around the world. Die packendsten Stories von fünf Kontinenten.
Stefan Staats, du bist ja nicht nur auf den großen Yachten unterwegs und unterwegs auch gewesen. Du warst auch schon bei einer Hilfsorganisation an Bord? Ja, ganz genau. Ich war gerade mit MOAS.
Die Schiffe nennen sich Phoenix. MOAS ist Medical Offshore Aid Station. Das ist die erste Hilferettung für die Migranten, die in den Tausenden derzeit versuchen, die mediterrane See zu überqueren.
Da bin ich seit anderthalb Jahren engagiert. Ich bin jetzt seit zwei Wochen wieder hier. Das große Glück, da mal aushelfen zu dürfen.
Vor der libyschen Küste. Und wenn man sich das Elend wirklich verdeutlicht. Und ich versuche dann eben auch diesen Spagat zu machen zwischen dem Schönen und Reichen und dem ganz Ärmlichen.
Wenn ich für die reichsten Menschen der Welt arbeiten kann, kann ich auch für die Ärmsten arbeiten. Hast du Leichen aus dem Wasser gezogen? Ja. Menschenleben auch gerettet? Ja, wir haben viele gerettet.
Wir haben in der Aktion 730 Menschen das Leben retten können. Du, es gäbe noch so viel zu erzählen, aber unsere Zeit ist leider rum, mein lieber Stefan. Die Kollegen, die gleich dran sind, vor allen Dingen der Bob Morawka, der schaut schon mit den Hufen.
Danke, dass du da warst, Stefan Staats. Wer mehr über ihn und seine Geschichten erfahren möchte, schaut einfach in sein Buch Staatsgeheimnisse. So, jetzt wird es Zeit für die nächste Hochrechnung.
Wir haben immer mal hier noch geblickt und sind der Meinung, es lebe die Demokratie. Die endgültige Hochrechnung wird auch jeden Moment kommen. Das nächste Abenteuer gibt es heute in einer Woche.
Ich bin der Rainer Meutsch. Habt einen spannenden Abend. Macht's gut.
Tschüss.
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.)